Wie positiv sich kulturelle Teilhabe und Bildung nicht nur, aber gerade auch im Alter auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, beweist der Blick in die internationale Forschung. Kultur auf Rezept zu verschreiben – wie es in manchen Ländern als „social prescribing“ in der ärztlichen Praxis möglich ist –, erscheint als vielversprechendes gesundheits- und kulturpolitisches Heilmittel, um kulturelle Angebote für sogenannte Risikogruppen stärker fördern zu können als bisher. Die positiven Wirkungen von Theaterangeboten und Museumsführungen für Menschen mit Demenz belegen eindrücklich auch zwei deutsche Studien. In der Kulturpraxis muss davon niemand überzeugt werden. Doch auch jenseits von gesundheitlichen Effekten ist und bleibt kulturelle Teilhabe ein allgemeines Menschenrecht. Während der Corona-Pandemie ist es gelungen, durch digitale Angebote die Mauern zu überwinden, die das pandemiebedingte Social Distancing in der Topografie der Generationen errichtet hat. In der Fotostrecke von Peter Untermaierhofer sind verlassene Kulturräume zu entdecken. In Zeiten der Pandemie erscheinen die Bilder wie ein unheilvolles Sinnbild für die in Not geratene Kunst- und Kulturszene.