In dieser Ausgabe der Kulturräume+ geht es um den Dialog der Generationen und wie er durch Kulturelle Bildung gefördert werden kann.
Die Klimakrise, Corona und der demografische Wandel sowieso: Viele gesellschaftliche Transformationsprozesse unserer Zeit werden als Generationskonflikte diskutiert. Gesprächsbedarf zwischen Jüngeren und Älteren ist also da. Jedoch wachsen viele Kinder und Jugendliche in großer räumlicher Distanz zu ihren Großeltern auf. Nur noch in sechs Prozent der Haushalte leben Über-65-Jährige mit Jüngeren zusammen. Wenn die Gelegenheiten für alltägliche Kontakte zwischen den Generationen schwinden, braucht es arrangierte Begegnungen.
Die Kulturelle Bildung bietet mit gemeinsamen Kunst-, Tanz-, Theater-, Medien- und anderen Kulturprojekten vielfältige Möglichkeiten, um den Dialog der Generationen zu fördern. In dieser Ausgabe der Kulturräume+ nehmen wir deshalb die intergenerationelle Kulturelle Bildung in den Fokus. Wissenschaftliche Beiträge von Miriam Haller über Generationenunterscheidungen in der Kulturellen Bildung, von Julia Franz, Claudia Kühn und Annette Scheunpflug über die intergenerationelle Weitergabe kulturellen Wissens im ländlichen Raum und von Mendina Scholte-Reh über „Soziale Granfluencer“ eröffnen die Diskussion.
Artikel über die generationenübergreifenden Aktivitäten der Lesebürger*innen im Münsterland, über die Kinderoper Köln, die Menschen mit Demenz und Kinder durch Musik verbindet, und über das theaterpädagogische Begegnungsprojekt „Eine Frage des Alters“ geben Einblicke in die Praxis. Allesamt ermutigen sie dazu, in Kulturprojekten miteinander, voneinander und übereinander zu lernen und dabei gegenseitige Vorurteile infrage zu stellen.
Eine Fotostrecke zeigt, auf welch kreative Weise der Ire Enda Burke den Lockdown in seinem Elternhaus verbrachte. Ironisch und schrill setzt er seine Eltern in Szene.