Diese Ausgabe der Kulturräume+ beschäftigt sich mit der kulturellen Nahversorgung und dem Guten vor der Haustür. Denn besonders ältere Menschen haben einen ausgeprägten Wohnort-Bezug, gerade wenn die Mobilität nachlässt. In der kulturgeragogischen Arbeit sind daher dezentrale, quartiersbezogene und aufsuchende Angebote von großer Bedeutung. Es wäre somit sinnvoll, das Konzept der Sozialraumorientierung aus der Sozialen Arbeit auf die Kulturelle Bildung im Alter zu erweitern. Partizipative Ansätze zeigen, wie ältere Menschen zu Ko-Produzent*innen der Quartiersentwicklung werden und daraus neue lebenspraktische Lernformate für ein Mehr an Lebensqualität im Wohnquartier entstehen können. Die Wohnschule Köln nimmt zum Beispiel alternative Lebens- und Wohnformen im Alter in den Fokus und forscht auch auf der Theaterbühne nach Antworten. Die engagierten Artgenoss*innen am Duisburger Lehmbruck Museum dagegen suchen den Kontakt zur „Szene“ im benachbarten Kantpark – zu Menschen, die oftmals kein Obdach haben, und laden sie ein ins Museum. Im ländlichen Siegerland ist Kultur nicht überall vor der Haustür zu finden. Dennoch sind mit Engagement und viel Einfallsreichtum eine Vielfalt von kulturellen Teilhabeangeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen entstanden.