environmental dialogue – Der Experimentalchor Alte Stimmen auf den Spuren von Pauline Oliveros
Jeder Ort, jeder Raum hat einen unverwechselbaren Klang, abhängig von Schallreflexionen, Geräuschen innerhalb oder außerhalb. Unser Gehirn filtert die meisten dieser Klänge sofort weg, wenn es sie z.B. als ungefährlich, hässlich, unbedeutend für uns interpretiert. Den Filter zu umgehen und die Wahrnehmung zu erweitern ist Ziel dieses Projektes, das sich an ein Konzept von Pauline Oliveros aus den „sonic meditations“ anlehnt.
Der Film „environmental dialogue“ begleitet den Experimentalchor Alte Stimmen – ein seit 15 Jahren existierender einzigartiger Chor von Menschen ab 60 Jahren – auf seiner Expedition zu unterschiedlich klingenden Orten, um intensiv zuzuhören und mit ihnen vokal zu kommunizieren. Die Sänger*innen führen einen Dialog mit Raum und Ort. Die „Interaktionen“ verschmelzen dabei zu einem Klang, dessen Quelle oft nicht mehr zuzuordnen ist.
In Köln war der Chor zu Gast im leerstehenden Gebäude der Melanchthon-Akademie kurz vor dem Abriss, im Café Fleur, im Nordpark in Riehl, im Treppenhaus der Cologne Oval Offices und in Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Die Sänger*innen haben die spezielle Energie dieser Orte erfahren und stimmlich aufgenommen, verstärkt, verlängert. Entstanden ist ein experimenteller Musikfilm, kombiniert mit persönlichen Statements. Eine Mischung aus Raumkonzert, Meditation, Hörsensibilisierung und Klassenfahrt.