Geförderte Projekte
Aus dem Fonds Kulturelle Bildung im Alter fördern wir jährlich rund 10 bis 15 modellhafte Projekte der Kulturelle Bildung mit älteren Menschen mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 100.000 Euro. Hier stellen wir Ihnen die geförderten Projekte vor.
Förderung 2024
Aus 81 Bewerbungen von Kulturschaffenden, Kulturinstitutionen sowie Einrichtungen der Sozialen Altenarbeit aus Nordrhein-Westfalen wählte eine Fachjury sechzehn Projekte für eine Förderung aus. Der Förderschwerpunkt ist 2024 „Kulturteilhabe trotz Altersarmut“.
Gartenzeitreise – Lieblingsorte, Geschichten und Rezepte – Partizipatives und kreatives Gartenbuch
Sternenmantel – Ein Palliativ-Tonie für Lüdinghauser Seniorenheime
Nee, nee, näh! Intergenerationelles Projekt zu textilem Gestalten, Kostümbildnerei, Ausstattung und Bühnenbild
Digital Puppetry & Storytelling – Geschichten erzählen mit digitalem Puppenspiel
DRAHTSEILAKT. CAMBAZ GÖSTERİSİ. Intergenerationelle Stückentwicklung zum Thema „Gastarbeit“
ZukunftFrei – Für Theater ist man nie zu alt – Gründung einer Senior*innen-Theatergruppe
Erinnerungsstücke – Trautes Heim – Workshops und Konzert für Menschen mit Demenz
Hundstage – Theatrale Spaziergänge zu Altersarmut
Auf und davon – Filmprojekt über das imaginäre Reisen von Kita-Kindern und Menschen mit Demenz
Zu Besuch bei der alten Dame – Lyrik- und Musikprojekt zu Rose Ausländer
Mein Porträt mit Lieblingsstück – Künstlerisches Fotoprojekt zum Selbstporträt im Alter
So machen es alle? Oper im Aquarium – frei nach „Così fan tutte“
Zeichen an der Wand – Als die Streetart erfunden wurde – Intergenerationelles Streetart-Projekt
environmental dialogue – Multimediales Chorprojekt mit Stimmen ab 70 Jahren
Mutproben und andere Träume – Intergenerationelles Tanzprojekt
GARTENZEITREISE – LIEBLINGSORTE, GESCHICHTEN UND REZEPTE
Transkulturelles Projekt mit Zeichnung und Fotografie // Gartenverein Friedlicher Nachbar e.V., Dortmund
HUNDSTAGE
Theatrale Spaziergänge zu Altersarmut // Stefan Mießeler, Bielefeld
DER MALORT EMSDETTEN
Einrichtung eines intergenerationellen Malortes // Stroetmanns Fabrik, Emsdetten
DRAHTSEILAKT: CAMBAZ GÖSTERISI
Intergenerationeller performativer Spaziergang zur Arbeitsmigration // Lückenlos e. V., Köln
ZEICHEN AN DER WAND – ALS DIE STREET ART ERFUNDEN WURDE
Demenzinklusives intergenerationelles Street Art-Projekt // Caritasverband Düsseldorf e.V.
MEIN LIEBLINGSSTÜCK
Künstlerisches Fotoprojekt zum Selbstporträt im Alter // Dr. Ursula Pietsch-Lindt, Bergisch Gladbach
AUF UND DAVON
Filmprojekt über das Reisen mit Kita-Kindern und Menschen mit Demenz // Jutta Schmidt-Berrang, Dortmund
STERNENMANTEL – UNSER PALLIATIVTONIE FÜR LÜDINGHAUSER SENIORENHEIME
Medien- und Literaturprojekt zur Erstellung von Medien für Menschen in letzter Lebensphase // Stadtbücherei St. Felizitas Lüdinghausen
ERINNERUNGSSTÜCKE – TRAUTES HEIM
Workshops und Konzertformat für Menschen mit Demenz und Angehörige // Musikschule für den Kreis Gütersloh
ENVIRONMENTAL DIALOGUE
Audiovisuelle Performance // Experimentalchor Alte Stimmen e.V., Köln
SO MACHEN ES ALLE? OPER IM AQUARIUM – FREI NACH „COSÌ FAN TUTTE“
Laien-Profi-Mix in der Oper „Cosi fan tutte“ // Förderverein der Komischen Oper e.V., Düsseldorf
NEE, NEE, NÄH!
Inklusive Kostümwerkstatt im Rahmen eines Theaterprojekts // Teilhabe gestalten e. V., Castrop Rauxel
ZUKUNFT FREI – FÜR THEATER IST MAN NIE ZU ALT
Gründung einer Senior*innen-Theatergruppe // Ensemble 180 Grad e.V., Witten
DIGITALES PUPPENSPIEL & STORYTELLING
Erforschung digitaler Theaterformen // Severin Roth/ doghouse.theater, Mühlheim/Ruhr
MUTPROBEN UND ANDERE TRÄUME
Intergenerationelles Tanzprojekt mit Menschen mit und ohne Behinderung // Anna Hepp/Portrait me, Köln
ZU BESUCH BEI DER ALTEN DAME
Verklanglichung poetischer Texte inspiriert von Rose Ausländers Spätwerk // Gregor Bohnensack-Schlößer, Münster
Die Zahl der Menschen, die von Altersarmut betroffenen sind, nimmt zu. In vielen Fällen verhindert Altersarmut kultureller Teilhabe, weil Fahrtkosten, Kleidungskodex, Kosten für „einen Kaffee hinterher“, Eintrittskarten oder Materialien spätestens mit dem Renteneintritt nicht mehr leistbar sind. Schwer wiegt auch die gesellschaftliche Stigmatisierung von Menschen mit geringen finanziellen Ressourcen. Betroffene fühlen sich als „Bittsteller*innen“ oder von Kulturangeboten und -einrichtungen „nicht gemeint“. Die Kombination aus hohem Alter und Armut verstärkt Altersdiskriminierung und führt zur Herabwürdigung des Erfahrungsreichtums sowie der Lebensleistung und -geschichte der Betroffenen. Armut im Alter trifft besonders oft Frauen und Menschen, die in körperlich fordernden Berufen tätig waren. Andere Faktoren, die Altersarmut statistisch wahrscheinlicher machen sind eine Einwanderungsgeschichte, wenige formale Qualifikationen, psychische Krankheiten und eine Behinderung.
Mit dem Förderschwerpunkt 2024 möchten wir zur Entwicklung von Formaten Kultureller Bildung anregen, die Ältere mit wenig materiellen Ressourcen mitdenken und einladen. Dabei spielen nicht nur Lösungen für finanzielle Hürden eine Rolle. Wichtige Aspekte können außerdem persönliche Ansprache, Sozialraumorientierung und die Kooperation mit sozialen Trägern sein ebenso wie eine künstlerisch originelle Umsetzung.