Hundstage – Theatrale Spaziergänge zu Altersarmut
Audiowalks mit älteren Menschen und ihren Hunden sensibilisieren für ein Tabuthema.
Rücken krumm, Hände steif. Geschuftet, ein Leben lang. Und dann reicht die Rente nicht. Soziale Ungerechtigkeiten, die viele ältere Menschen nur allzu gut kennen. „Hundstage“ ist ein theatrales Gassigehen rund um den Hund, seine Besitzerinnen und Alter(n) in unserer Gesellschaft, das auch vor dem Thema Altersarmut nicht Halt macht.
In dem kollektiv-künstlerischen Projekt macht sich das Publikum gemeinsam mit einem Mensch-Tier-Duo und einer Performer*in auf den Weg. Über Kopfhörer hört es live die Älteren, die von ihrem Leben und ihrer Situation berichten. Die Live-Erzählungen treffen auf Ausschnitte aus Interviews mit Expert*innen zum Thema Altersarmut, die in einer Recherchephase gemeinsam mit den Teilnehmenden geführt wurden. Der Audiowalk wird so um einen diskursiven Überbau erweitert und stellt die individuellen Erzählungen in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext.
Das Projekt ist offen für bis zu zehn Mensch-Hund-Duos, mit denen individuelle Walks erarbeitet werden. Während der dramaturgische Rahmen aus Musik und Einspielungen unverändert bleibt, sind die Wege und Geschichten spezifisch.
Die Walks werden einzeln buchbar sein und von jeweils bis zu 15 Zuschauer*innen besucht werden können. Alle Spaziergänge enden gleich: bei schlechtem Wetter in einem Sozialcafé, bei gutem Wetter auf Decken und Klappstühlen im Park mit einem Picknick der Solidarität und des Austauschs. Während die Hunde spielen, kommen die Menschen ins Gespräch und tauschen sich darüber aus, was politisch und sozial zu tun ist.
Projektleitung und künstlerische Leitung: Stefan Mießeler
Kooperationspartner: Kulturamt Bielefeld, TierTisch Bielefeld e.V., Landesseniorenvertretung NRW, Howe-Fiedler-Stiftung, Dorf Sentana, Mo Harriers (Assistenzhundetrainerin), Hundenothilfe OWL e.V.